
Faser für Faser Fleisch nachbauen
Berliner Start-up "strickt" SteaksPREVIEW online - Man kennt es aus der Textilherstellung: Mit einem innovativen Spinnverfahren wollen Berliner Gründer des Project Eaden einen Fleischersatz herstellen. Aus faserigem, „ultra-realistischem Fleisch aus Pflanzen“. Nicht nur Investoren sind davon schon überzeugt und investierten mehr als 10 Millionen Euro.Die sogenannte „proprietäre Fasertechnologie“ soll in der Lage sein, tierisches Fleisch in Textur und Optik sehr genau nachzuahmen. „Fasern in Pflanzen und Muskeln sind sehr vielseitige Bausteine mit faszinierenden Materialeigenschaften“, sagte der Mitgründer David Schmelzeisen. Hightech-Materialien wie zum Beispiel für medizinische Implantate orientieren sich schon lange an Naturfasern. „Wir bauen jetzt erstmals Fleisch Faser für Faser nach und nutzen dafür erprobte Technologien aus der Textilindustrie.“ Das Resultat daraus soll ultra-realistisches Fleisch (s.Foto) aus Pflanzen sein.
Mit diesem Ansatz, der einem Spinnverfahren ähnele, soll es dem Unternehmen zufolge möglich werden, große Mengen von Nahrungsmitteln vergleichsweise kostengünstig zu produzieren. Bereits im Juni konnte Project Eaden eine erste Finanzierungsrunde abschließen und über acht Millionen Euro einsammeln. Die Investoren Magnetic und Atlantic Food Labs erhöhten ihre Investition nun um weitere 2,1 Millionen Euro.
Sich Pflanzen- oder Muskelfaser als biologische Vorbilder für technische Anwendungen zu nehmen, ist nichts Neues. Zahlreiche Hightech-Materialien orientieren sich an Naturfasern, wie etwa biobasierte Fasern für Implantate oder Carbonfasern in Autos, Raketen oder Satelliten.
Neu ist, dass jetzt erstmals auch Lebensmittel aus essbaren Proteinfasern – wie z.B. aus Erbsen – hergestellt werden. Dabei werden sehr feine, mikrodünne Biofädchen zu Fasersträngen gebündelt. Damit werden Muskelfasern täuschend echt (s. Foto) nachgebildet. „Wir bauen jetzt erstmals Fleisch - Faser für Faser - nach und nutzen dafür erprobte und einfach skalierbare Technologien aus der Textilindustrie”, erklärte Project Eaden-Mitgründer David Schmelzeisen.
Was den Materialwissenschaftler dabei besonders begeistert sind die vielseitigen Bausteine mit erstaunlichen Materialeigenschaften, die natürlichen Fasern verwechselnd ähnlich sind.
Zuerst brachte das „Project Eaden“ auf diese Weise ein Steak aus Pflanzen auf die Teller. Das ist kein Zufall, denn insbesondere Rindfleisch hat eine sehr klimaschädliche Ökobilanz. Ganz abgesehen vom Abholzen tropischer Regenwälder für den wachsenden Bedarf an Weideflächen: Laut Medium Vegconomist benötigen pflanzenbasierte Burger-Patties etwa 95 Prozent weniger Agrarland und rund 95 Prozent weniger Wasser als Rindfleisch. Dadurch verursachen sie rund 85 Prozent weniger Treibhausgase als echtes Fleisch.
Klimakiller Burger, Steak & Co
Auf ein pflanzliches Steak warte nicht nur der Markt, „sondern auch Mutter Erde“, erklärt Project-Eaden- Mitgründer Hubertus Bessau. Rinder seien für sechs Prozent aller Treibhausgase verantwortlich. „Das ist so viel wie der weltweite Personen- und Güterverkehr – auf Straßen, in der Luft und zur See zusammen.” Eine Milchkuh stößt etwa ein Kilo CO2 pro Liter Milch aus. Nahezu alle 45 Sekunden rülpst das Rind. Dabei gibt der Wiederkäuer - noch klimaschädlicher als CO2 – ständig Methan in die Atmosphäre ab. Das sind rund 300 Liter pro Kuh und Tag!
Ob das Konzept „Steak aus der Textilmaschine“ erfolgreich wird, bleibt abzuwarten.
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DownloadVerwechselnd ähnlich: "Fleisch" aus dem Labor Quelle: Project Eader |