
Ministerin vor dem Rücktritt?
Lehrer fordern Rücktritt ihrer "Chefin"PREVIEW online - Nun ist sie doch gerade erst Präsidentin der Kultusminister Konferenz (KMK) geworden, da gerät Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), die Ehefrau von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), angesichts des Chaos an Brandenburgs Schulen immer weiter unter Druck. Jetzt fordern „ihre Lehrer“ sogar den Rücktritt ihrer „Chefin“. Dabei hatte sie sich doch kürzlich noch voller Stolz damit „gerühmt“, dass es ihr gelungen sei, alle Lehrer mit einer eMail-Adresse zu versorgen. Wohlgemerkt: 2020 – 30 Jahre (!!!) nach der Einführung des Notebooks! Bei so viel „Kompetenz“ unter Deutschlands BildungsministerInnen muss man sich über Home-Schooling-Chaos, mangelnde Digitalisierung an Deutschlands Schulen und Unis doch nicht wundern – oder? Noch heute kann man hierzulande Lehrer werden, ohne in seinem Studium je einen Pflichtkurs in Sachen Digitalisierung, Internet im Unterricht etc. besucht haben zu müssen! Und bei der „Digitalisierungskompetenz“ liegen Deutschlands Lehrer auf Platz 78, vor Moldawien. Vor diesem Hintergrund wundert es einen auch nicht, das Schüler unserer Exportnation von Robotic, KI, AR / VR, IT etc. in ihrer Schulzeit noch nie etwas gehört haben. Nach einer Pisa-Studie möchte noch jeder zweite befragte Jugendliche einen Beruf ergreifen, den es in 10-15 Jahren überhaupt nicht mehr geben wird. – Eine „verlorene Generation“ wächst also heran. Technikaffine Fachkräfte bleiben extreme Mangelware. Aber weder Handelskammern, Eltern- oder Industrieverbände scheint das zu interessieren.
Pandemie macht Schul-Chaos augenscheinlich
„Seit über einem Jahr sind die Schulen von den Auswirkungen der Pandemie betroffen und das Krisenmanagement des Bildungsministeriums ist katastrophal“, heißt es in einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme des Brandenburger Pädagogen-Verbands. Es sei geprägt von „äußerst kurzfristigen Anweisungen, Fehlentscheidungen und mangelnder Praxisnähe“.
Mangelnde Praxisnähe der Bildungsministerin
Dabei war Britta Ernst doch 17 Jahre „schulpolitische Sprecherin“ der SPD in der Hamburger Bürgerschaft. Aber über Schulen scheint sie immer nur geredet und theoretisiert zu haben. Denn wenn sie jemals eine Schule von innen gesehen und z.B. mit Informatik-Lehrern – ja, diese seltene Spezies gibt es tatsächlich an Deutschlands Schulen – gesprochen hätte, dann wäre sie doch auch nie auf die wahnwitzige Idee gekommen, Lehrer-Fortbildung zurück in die Schulen bringen zu wollen? Das hat in Sachen zeitgemäßer Unterricht doch schon seit mehr als 30 Jahren nicht geklappt. Denn es gibt kaum eine andere Klientel, die allem technisch Neuen so ablehnend gegenübersteht, wie Lehrer.
Das Fass zum Überlaufen gebracht habe in Brandenburg aber nicht die mangelnde „Praxisnähe“ der Ministerin oder ihre „Digitalisierungskompetenzen“. Vielmehr war es die Anweisung „mit dem Wissen, dass die Infektionszahlen steigen“, die Öffnung der Schulen anzuordnen, auf die am vergangenen Wochenende dann die Aussetzung der Präsenzpflicht für die Schüler folgte. „Von Verlässlichkeit, Besonnenheit und Verantwortungsbewusstsein der Ministerin kann hier wohl keine Rede mehr sein“, erklärte der Pädgogen-Verband. – Wie lange wird sich diese „Vorbild-Funktion“ einer Ministerin und KMK-Präsidentin wohl noch halten lassen ...?
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