
Brandgefährlicher Schaden – Nicht nur am Auto
Mercedes: Zerlegt sich eine Marke selbst? - PREVIEW online - Die Zahlen in der Bilanz der Daimler AG sehen noch gut aus, trotz Chipmangels. Aber das dürfte sich eventuell bald ändern. Denn Rückruf-Aktionen – aktuell sollen fast 1 Millionen Autos betroffen sein – und Produktionsfehler scheinen sich beim Hersteller der Luxuskarossen zu häufen. Die Innovationskraft schwindet rapide, ... die „Kinder-Krankheiten“ bei teuren Stromern knabbern nicht nur arg am Image. Die Käuferlaune sinkt zusehens. Wie lange funkeln die Sterne wohl noch?Durch undichte Kühlmittelpumpen könne es zum Anstieg der Temperaturen bei einigen Bauteilen kommen. Von der aktuellen Rückruf-Aktion der Daimler AG sollen rund eine Millionen Autos weltweit betroffen sein. Längere Fahrten mit Fahrzeugen der betroffenen Baureihen von Dieselmodellen der SUV GLE, GLS, GLC und G-Klasse sowie von C-, E- und S-Klasse, solle man sich derzeit lieber sparen. Das könne im wahrsten Wortsinne brandgefährlich sein. Mercedes-Fahrer, die nun auf schnelle Reparatur dieses brandgefährlichen Schadens hofften, müssen sich gedulden. Früheste Werkstatt-Termine werden für Anfang Februar in Aussicht gestellt. Bis zum Austausch rät Mercedes „umsichtig zu fahren und die Nutzung auf das erforderliche Minimum zu beschränken".
Sterne, die nur in Erinnerungen funkeln
Die Probleme beim Hersteller scheinen sich zu häufen:
- Mercedes rief die aktuelle A-Klasse und den GLB wegen eines Problems am Integralträger zurück. Das Bauteil an der Vorderachse könnte korrodiert sein.
- Mercedes muss die E-Klasse (BR 213), den GLE (BR 167), sowie GLB (BR 247) und GLC (BR 253) wegen eines Problems mit der Kurbelwelle in die Werkstätten rufen.
- Mercedes bekommt das Problem mit seinen NOx-Sonden nicht in den Griff.
- Und aktuell sollen undichte Kühlmittelpumpen in rund einer Million Diesel-Fahrzeugen dazu führen, das sich Bauteile überhitzen und es zu Bränden kommen könnte.
Ist der Stern bald erlöschen?
Zum Dauerproblem scheinen sich bei Mercedes die NOx-Sonden zu entpuppen. Nach Aufleuchten des Warnhinweises im Armaturenbrett und Austausch des Stickoxid-Sensors wähnt sich der Sternfahrer in Sicherheit. Aber weit gefehlt. Schon nach ein paar Wochen leuchtet dieselbe Signalleuchte erneut auf und das Autos muss wieder in die Werkstatt. Könnte ja auch eine „Montagsproduktion“ gewesen sein. Aber weit gefehlt. Selbst nach einem dritten Wechsel leuchtet dasselbe Signal immer wieder auf, um nach ein, zwei Tagen wieder zu verschwinden und – wie ein Fixstern – erneut zu erscheinen. Ein Sonden-Ping-Pong, das nicht nur die Werkstatt- und Materialkosten in kosmische Dimensionen zu lenken droht, sondern auch Ärger, Frust und den Zweifel an Marke und „made in Germany“ schürt.
Connected Car – Wenn nichts mehr geht
Aber die Götterdämmerung scheint jetzt mit den neuen Stromern über den Edelkonzern hereinzubrechen. Gutverdiener, die z.B. rund 100.000 Euro für einen SUV GLE 350e hinblättern können, hoffen nach Erwerb auf langanhaltende Fahrfreuden und Imagegewinn. Aber da im „Connected Car“ alles miteinander vernetzt ist, kann bei Mercedes schon ein winziger Haarriss an der Außenhaut dieses Super-Hybrid-Flitzers mit gierigstem Kraftstoffverbrauch zu ungeahnten Problemen führen.
Da die hinter dem Frontscheinwerferglas und Leuchtmittel liegende Elektronik vermutlich nicht – z.B. gegen Feuchtigkeit gekapselt oder sonst irgendwie - geschützt zu sein scheint, spielt die Elektronik dieses neuen „Meisterstücks“ komplett verrückt. Schon geringste Feuchtigkeit scheint bei diesem Mercedes zu einer Komplettstörung der Elektronik zu führen. – Früher wäre so etwas Banales sicher schon bei entsprechenden Tests aufgefallen, bevor die Serienproduktion anlief. Aber wir sind jetzt ja im digitalen Zeitalter. Da spart man so etwas Vorsintflutliches sicher ein.
Wenn die Elektronik spinnt
Plötzlich funktionieren die Innenbeleuchtung, Rücklichter u. Blinker nicht mehr. Das Fahren wird zum Russisch Roulette für Fahrer, Beifahrer und andere Verkehrsteilnehmer. Dafür brennen aber die Frontscheinwerfen durchgehend 24h. Einfach manuell ausschalten? In einem hochmodernen, voll digitalisierten Armaturenbrett gibt es natürlich keine Knöpfchen oder Tasten mehr. Alles digital unterstützte Einhandfunktion. Und so kann der jetzt nicht mehr so allzu stolze Mercedes-Besitzer nur hoffen, dass die Batterie seines 100.000 Euro-Autos die Nacht über durchhellt und er nicht auch noch einen Abschleppdienst rufen muss.
Ersatzteile: Alles für die Neufahrzeuge
Elektronik-Störung? Klarer Fall für eine Werkstatt. Da müsse man das komplette Scheinwerfer-Modul austauschen. Aber das könnte dauern. Lagerhaltung? In ganz Deutschland gäbe es NULL Module, so die einhellige Meinung verschiedener Werkstätten. Diese Module würde nur in Mexico gefertigt. Und: „Sie wissen ja, Lieferengpässe.“ Wenn neue Module ankämen, würden diese natürlich erst einmal in Neuwagen eingebaut. Das spült natürlich mehr Geld in die Daimler-Kasse. Frühester Werkstatt-Termin für dieses kardinale Problem: sechs bis acht Wochen!
Ersatzfahrzeug? „Können Sie auf Ihre Kosten gerne dazu buchen.“ So hofiert man Kunden. Da fühlt man sich doch gleich richtig verstanden und bestellt umgehend ein Folgefahrzeug ... Da man aber auch von Innovationen aus dem Hause Mercedes lange nichts Bewegendes mehr gehört hat, kommen nicht nur Autofahrer ins Grübeln was die einstigen Brands „Made in Germany“ oder „Mercedes“ anbelangt. – Werden die Sterne aus Stuttgart bald untergehen?
Pressekontakt Peter Becker
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