
Offenbarungseid in Sachen Schul-IT
Home-Schooling-Chaos 2.0: Versäumnisse & InkompetenzPREVIEW online - Schulanfang kommt wie Weihnachten: Ganz plötzlich. Man musste kein Prophet sein, um eine Neuauflage des Home-Schooling-Chaos vorherzusagen (s.PREVIEW online-Berichte). Man muss nur zwei und zwei zusammenzählen: Jahrzehntelange Versäumnisse in Sachen IT und IT-Ausbildung angehender Lehrer und die Inkompetenz vieler politisch Verantwortlicher. Wer glaubt, mit der neuen KMK-Präsidenz würde sich etwas ändern, wird wieder einmal enttäuscht werden. Alles wird beim Alten bleiben, frei nach der alten Beamten-Regel: Wer nichts tut, kann auch nichts verkehrt machen ...Obwohl man bereits seit Jahrzehnten immer wieder enttäuscht wird, keimt doch noch ein Fünkchen Hoffnung auf, wenn der Vorsitz der Kultusminister-Konferenz (KMK) wieder einmal turnusgemäß wechselt. Aber auch Britta Ernst, Brandenburgs Ministerin für Bildung, Jugend und Sport, wird unsere Schulen und Lehrer nicht aus dem IT-Mittelalter herausholen. Ganz im Gegenteil! Wenn man im Handelsblatt ein Interview mit der Ehefrau des Bundesfinanzministers liest, wird selbst jedem Laien klar, dass sich die Situation in unseren Schulen nicht verbessern wird.
Peinlicher Offenbarungseid
"Bei uns in Brandenbug haben wir jetzt (2019! A.d.R.) alle Lehrer mit E-Mail-Adressen versorgt." Man muss sich diese Antwort auf der Zunge zergehen lassen: ...JETZT ... 36 Jahre nach Einführung des Notebooks!!!!
Das in diesem Satz auch noch so etwas wie stolz mitschwingt, ist an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten. - Erdboden gehe auf...- Nicht nur dieser entblößende Satz lässt erkennen, warum Lehrer und Schule noch tief in der Kreidezeit verankert sind.
Lehrer & Schule: tief in der Kreidezeit verankert
Die Kauffrau und Sozialökonomin saß elf Jahre lang als Schulpolitikerin in der Hamburger Bürgerschaft. Aufgrund der Zitate muss man sich allerdings fragen, ob sie in dieser Zeit jemals eine Schule von innen gesehen hat bzw. je mit Lehrern bzw. IT-verantwortlichen Lehrern gesprochen hat?
Nur nichts (zeitgemäßes) tun! Festhalten am Alten.
Wenn dem so wäre, hätte sie gewusst, dass Schulen - wenn überhaupt - häufig nur einen Lehrer haben, der sich um IT für die komplette Schule kümmern muss. Und diese Lehrer kämpfen im Kollegium ohnehin schon seit Jahren wie Don Quijote gegen die Windmühlenflügel. Und die neue KMK-Chefin kommt doch tatsächlich mit der wahnsinnigen Idee daher, "Fortbildung künftig verstärkt in der Schule stattfinden" zu lassen.
Warum etwas tun, was schon seit 36 Jahren (!!) nicht klappt? Denn die allermeisten Lehrer wollen mit Computern, Digitalisierung und Technologie nichts am Hut haben. Frau Ernst hatte das Interview leider mit einer "Redakteurin" geführt, die ihr Handwerkszeug ebenso nicht gelernt zu haben schien. Denn selbst auf solche "Elfmeter-Vorlagen" war die Journalistin nicht in der Lage nachzufassen, entsprechend zu reagieren. So blieb es bei Plattitüden und der Leser musste sich seinen Teil denken... Und das bei einem solchen Thema.
Denn die Zukunftsfähigkeit unseres Landes steht auf dem Spiel. Als eine auf Exporte angewiesene Nation können wir im globalen Wettbewerb nur wirtschaftlich überleben, wenn es uns ständig gelingt, innovative Produkte auf den Markt zu bringen. Dazu braucht es aber innovative, an Technologien interessierte, kreative Köpfe. In diesem Punkt sind unsere heutige Schulen auf Entwicklungshilfe-Niveau.
Wie lange wollen Eltern, Elternverbände, Unternehmen, Branchenverbände etc. noch tatenlos zuschauen und nicht nur die berufliche Zukunft unseres Nachwuchses gefährden?
Pressekontakt Peter Becker
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DownloadNotebook oder Handy im Unterricht? In Deutschlands Schulen weitgehend Fehlanzeige Quelle: Dynamic Video |